Kleiner Leitfaden zur Eingewöhnung eines Kätzchens
Ernährung
Die Ernährung unserer Katzen liegt uns besonders am Herzen. Unsere Zuchttiere werden großteils mit B.A.R.F. = Biologisch Artgerechtes Rohes Futter ernährt, da wir dies für die gesündeste Variante halten.
Vorwiegend füttern wir Fleischsorten von www.das-tierhotel.de:
- ganzes Hähnchen mit Innereinen gewolft- easy Barf vom Huhn gewolft (Innereien, Knochenanteil und Taurin enthalten)- Hühnermägen geschnitten oder gewolft - Hähnchenhälse am Stück- Kaninchenfleich gewolft oder geschnitten- Hühnchenfleisch gewolft oder geschnitten- Hühnchenbrust- Eintagsküken- Hühnerherzen am Stück- Herz gewolft oder geschnitten (Huhn, Pute, Lamm)- Leber gewolft oder geschnitten (Huhn, Pute, Lamm)- Wild, Rind, Pferd geht natürlich auch aber unsere Katzen sind da etwas mäkelig.Es ist Wichtig, das Katzen zwischendurch etwas zum Kauen bekommen, dafür sind Hälschen und Küken perfekt. Ab und zu gibt es auch Huhn oder Kaninchenfleisch in Stücken. Falls der Rohfutteranteil 25% der Gesamtfuttermenge übersteigt gibt es hervorragende Fertigsupplemente, die auch sehr einfach und unkompliziert anzuwenden sind. Wir nehmen meist easy B.a.r.F. von www.lillysbar.de. Hier gibt es verschiedene Sorten „basic“ für Fleischfütterung mit Knochenanteil und „plus oder sensitive“ für Fleisch ohne Knochen.easy B.a.r.F. basic - Rezept für 250g Fleisch mit Haut und mit Knochen und Innereien:250 g ganzes gewolftes Huhn2,5 gestrichene Meßlöffel easy B.a.r.F. basic5-8 EL Wasser1/2 Messlöffel Taurin (=0,25g)7-10 Tropfen Nachtkerzenöl easyB.a.r.F. plus/sensitive - Rezept für 330g Muskelfleisch + Innereien ohne Knochen:250 g Hühnchenfleisch gewolft oder in Stücken oder Kaninchenfleisch50 g Herz10 g Leber20 g weitere Innerein wie Magen (Lunge oder Nieren geht auch)4 gestrichene Meßlöffel easy B.a.r.F. plus oder easy B.a.r.F. sensitive8-12 EL Wasser12-18 Tropfen Nachtkerzenölkein Taurin!Sollten Sie Ihr Kätzchen zu 100% roh ernähren wollen, müssen Sie sich in das Thema einlesen. Um es Ihnen etwas leichter zu machen, gewöhnen wir unsere Kitten auch an verschiedene Fertigfuttersorten, die wir über das Internet beziehen. Bei Dosen- und Trockenfutter sollten Sie immer darauf achten, dass ein möglichst hoher Fleischanteil enthalten ist.Bengalkatzen sind beim Futter etwas anspruchsvoller als andere Rassen. Futter mit Lockstoffen und Zucker ist unbedingt zu vermeiden. Folgende Sorten können wir empfehlen:- Thrive Complete Nassfutter- Thrive PremiumPlus Trockenfutter (90% Fleischenteil)- Grau Schlemmertöpfchen und Kittenmenü- CARNY Adult und Kitten- Applaws (Trockenfutter ohne Getreide)- Feline Porta 21 (Nassfutter, vorwiegend Sorten mit Hühnerfleisch, ab und zu Thunfisch)Um Durchfallerkrankungen zu vermeiden sollten Sie am Anfang das gewohnte Futter geben und dann ganz langsam umstellen. Dennoch sollten Sie auch später mindestens 3x pro Woche eine Portion Rohfutter zur Verfügung stellen und ab und an auch etwas Fisch. Wir empfehlen täglich einen Anteil von 20-40% roh zu füttern. Ihre Katzen werden es Ihnen mit einem langen gesunden Leben danken. Außerdem ist ein Stück rohes Fleisch die beste Zahnbürste.Wenn der Rohfutter-Anteil weniger als 25% von der Gesamtfuttermenge ausmacht, müssen keine Supplemente (Vitamine, Mineralien) beigefügt werden, nur etwas Wasser.Bitte füttern Sie niemals rohes Schweinefleisch! Es kann die Aujeszkysche Krankheit (Pseudotollwut) verursachen. Eine Viruserkrankung, die für Hunde und Katzen tödlich ist.
Wasser
Der Katze sollte immer genügend frisches Wasser zur Verfügung stehen. Es ist zu beachten, dass der Wassernapf nicht direkt neben dem Futter befinden darf. Wildlebende Katzen würden niemals an einer Wasserstelle trinken, wo sich Beutereste daneben befinden. Instinktiv wissen sie, dass verwesendes Fleisch das Wasser verunreinigen würde. Am besten ist es mindestens zwei Wassernäpfe in verschiedenen Räumen zu platzieren.
Sauberkeit
Bei Abgabe sind unsere Kätzchen stubenrein und damit es auch im neuen Zuhause mit der Sauberkeit klappt sollten am Anfang mindestens 2 Katzentoiletten aufgestellt werden (mehr ist besser). Bitte zeigen Sie ihrem Neuzugang wo sich diese befinden - einfach zwischendurch auf die Katzentoilette setzen und ein bisschen im Sand scharren.
Herumliegende Kleidungsstücke sowie Federbetten und Kissen werden sehr gerne als Ersatzklo angesehen und wenn Sie dagegen nicht sofort etwas unternehmen ist es sehr schwierig diese Unart wieder abzugewöhnen. Deswegen sollten Sie in der Eingewöhnungsphase unbedingt darauf achten, dass Kleidungsstücke aufgeräumt werden.
Bitte nehmen Sie ihr Kätzchen anfangs nicht mit ins Bett. Falls Sie ihre Katze im Schlafzimmer möchten, sollten Sie ein paar Wochen abwarten, bis der Besuch der Katzentoilette routiniert funktioniert. Bitte bedenken Sie auch, wenn Sie ihren Minitiger mit ins Bett nehmen wird das auch für die nächsten 15-20 Jahre so bleiben. Es könnte sich als außerordentlich schwierig erweisen, später die Katze aus dem Schlafzimmer zu verbannen….
Wir verwenden verschiedene offene Katzentoiletten mit und ohne Deckel. Toiletten mit Zugangsklappe kennen unsere Tiere nicht.
Für Kitten darf nur nicht klumpendes Streu verwendet werden! Sie verschlucken zwischendurch Streu und das normale Klumpstreu würde einen grausamen Darmverschluss und Magenprobleme verursachen und kann sogar tödlich enden. Für unsere Kitten verwenden wir meist Naturstreu oder ganz einfach Weichholz-Granulat z.B. von TierWohl. Cat’s Best Katzenstreu kann ich sehr empfehlen. Sägemehl geht natürlich auch.
Allerdings mussten wir schon öfter feststellen, dass manche Katzen lieber im Sand scharren und dafür gibt es verschiedene Sorten im Handel. Bitte erst auf Klumpstreu umstellen, wenn Sie sicher sind, dass die Kleinen kein Streu mehr fressen.
Gefahren
Katzen und ihre sprichwörtlichen sieben Leben… gibt es leider nicht!
Es beginnt für unsere kleinen Katzenkinder schon im Krabbelalter gefährlich zu werden. Ein unbedachter Schritt, ein Zuschlagen der Tür durch Windzug, offene Treppenabgänge, Erklimmen von hohen Kletterbäumen mit Sturz aus ebensolcher Höhe, all dies sind Gefahren, die unseren Kleinen im schlimmsten Fall das Leben kosten können, bevor es richtig beginnt.
Im Haushalt lauern jede Menge Gefahren für ein kleines Kätzchen die selbst von erfahrenen Katzenbesitzern oft unterschätzt werden.
Bürostühle mit Rollen
können beim Zurückrollen besonders kleinen Katzenkindern schwere Verletzungen zufügen, versichern Sie sich also nach getaner Arbeit erst, dass kein Kätzchen dadurch zu Schaden kommen kann.
Eine weitere Gefahr für kleine Katzenkinder mit ihrem fast unstillbaren Spieltrieb sind herumliegende Elektrokabel. Das Durchbeißen kann zu einem tödlichen elektrischen Schlag führen und/oder es kann zu Schwellbränden kommen, mit daraus folgender Rauchvergiftung und Zerstörung der Wohnungseinrichtung.
Elektrische Geräte, Herdplatten, Bügeleisen, also alles was nach Gebrauch noch heiß sein könnte, sollte man nicht unbeaufsichtigt lassen. Verbrennungen der Katzenpfötchen können die Folgen unserer Unachtsamkeit sein. Verbrennungen kann es auch geben, wenn unsere Katzen ungehinderten Zutritt zu offenem Feuer erhalten, sei es ein anheimelnder Kamin, romantisches Kerzenlicht und in der Advents-/Weihnachtszeit ein Adventskranz oder eben natürliche Kerzen an unserem Weihnachtsbaum (auch Lametta ist giftig!). Angekokelte Schnurrhaare, versengte Pfötchen oder gar ein brennender Schwanz können die Folgen sein.
Gefüllte Badewannen
sollten nie unbeaufsichtigt gelassen werden. Hineingefallene Katzen können sich bei dem Versuch, an dem glitschigen und steilen Wannenrand wieder hochzuziehen um heraus zu gelangen, völlig erschöpfen und dann jämmerlich ertrinken.
Offene Toilettendeckel
- nach Erledigung des Geschäftes sollten Sie den Toilettendeckel wieder schließen. Der Anblick eines abgerutschten und kopfüber in einer Toilette mit Tiefspülbecken ertrunkenen Kätzchens würde mich mein Leben lang verfolgen.
Waschmaschine, Trockner und Geschirrspüler
werden vor dem Einschalten eher einmal zuviel als zuwenig auf eventuellen schmusigen und plüschigen Inhalt kon-trolliert, traurige Todesfälle derart verunglückter Katzen gibt es leider.
Katzen kriechen gerne in offene Schränke und Schubladen. Werden sie beim Verschließen übersehen, kann es bei zu langem Verweilen ohne genügende Luftzufuhr zum Erstickungstod kommen.
Fenster und Balkone
sind für unsere Wohnungskatzen sehr verlockend, da sie die Verbindung zur unbekannten Außenwelt herstellen. Ein heranflatternder Schmetterling oder vorbei fliegender Vogel kann den Jagdtrieb der Katze auslösen und sie zum Sprung ins Leere verleiten. Daraus bedingte Verletzungen können je nach Fallhöhe und Landeplatz schwer bis tödlich sein. Balkone und Fenster sollen lückenlos vernetzt oder vergittert sein. Achten Sie aber bitte darauf, dass beim Netz oder Gitter die Maschenweite möglichst bei 30 x 30 mm liegt, wenn Sie ein ganz kleines Kätzchen haben. Ansonsten kann sich das Kleine mit dem Kopf in einer Masche verfangen und erdrosseln. Bei uns ist die Maschenweite 40 x 40 mm, dies ist für größere Kitten ausreichend.
Gekippte Fenster
sind immer noch unter den vordersten zu vermeidenden Unglücksfällen zu finden. Jährlich sterben viele Katzen einen unnötigen und qualvollen Tod durch offenstehende Kippfenster. Schutzgitter sind in fast allen Geschäften für Tierbedarf erhältlich.
Chemikalien und Putzmittel
sollten unzugänglich für unsere Katzen aufbewahrt werden. Keine Katze wird freiwillig davon fressen oder daran schlecken. Kommen sie aber mit solchen Dingen in Berührung, kann es durch die intensive Fellpflege, die eine gesunde Katze betreibt, zu Vergiftungen kommen.
Ungesund und sehr gefährlich können auch Medikamente
und sogenannte Genussmittel wie Kaffee, Cola, Alkoholisches, Tabak
und Zigarettenkippen
werden, selbst Schokolade
gehört dazu.
Giftpflanzen:
Verschiedene Übersichten finden Sie im Internet.
Schnittblumensträuße verschönern zwar Ihre Wohnung, können aber genauso wie manche Topfpflanzen und das dazugehörende Blumenwasser in Vasen oder Topfuntersetzern Ihrer Katze zum Verhängnis werden.
Als HeimwerkerIn und BastlerIn oder KünstlerIn, SchneiderIn, Hausmann/Hausfrau haben Sie sicher in Ihrer Katze eine tatkräftige Mithilfe gefunden… bedenken Sie aber bitte, dass der Umgang mit kleinstem Werkzeug, Nägeln und Schrauben, Tapetenkleister, offenen Farbtöpfen, Lacken, Pinsel, Fäden, Nadeln, Wolle
und auch Plastikeinkaufstüten
nicht unbedingt zu deren Wohlbefinden beitragen muss.
Katzenspielzeug
sollte nicht zu klein sein, keine ablösbaren Teile wie Plastikaugen oder Bimmelglöckchen haben, kurzum – alles was verschluckt werden könnte, ist in meinen Augen nicht geeignet. Bitte sind Sie besonders vorsichtig mit Spielzeug, das an langen Schnüren
oder Gummibändern irgendwo befestigt herunter hängt. So ein Gummiband
kann sich um ein Pfötchen oder Schwänzchen eines spielenden Kitten wickeln und Selbstbefreiung ist dann nicht mehr möglich. Nicht auszudenken was geschieht, wenn sich diese Schnüre
um den Hals eines Kittens wickeln… Auch Wollknäuel
sind für Katzen als Spielzeug völlig ungeeignet. Sie lieben sie zwar weil immer etwas in Bewegung ist, aber sie können sich damit auch etwas abschnüren und im Extremfall kann dies sogar zum Tod führen. Es kann passieren, dass sich ein verschluckter Strang um den Darm wickelt…
Kastration
Falls das Kätzchen nicht bereits frühkastriert vom Züchter übergeben wird sollten Sie den idealen Zeitpunkt für die Kastration Ihrem Tierarzt besprechen.
Soll Ihre Katze in den Freigang ist eine frühzeitige Kastration in jedem Fall ratsam. In vielen Fällen bemerkt man das Einsetzen der Geschlechtsreife erst, wenn es bereits zu spät, d.h. die Katze entlaufen oder trächtig ist. Oft werden Katzen bereits mit 4 - 5 Monaten rollig! Es gibt Tierärzte, die Tiere mit 4 oder 5 Monaten nicht kastrieren und behaupten, Katzen würden erst mit 6-8 Monaten geschlechtsreif, vorher könne gar nichts passieren. Diese Behauptung ist schlichtweg falsch!! Es spricht vieles dafür, eine Katze bereits mit 4 oder 5 Monaten kastrieren zu lassen. Dies wird in anderen Ländern schon jahrzehntelang ohne Probleme praktiziert und setzt sich auch bei uns immer mehr durch.
Zahnwechsel
Der Zahnwechsel findet zwischen dem 3. und 7. Lebensmonat der Katze statt. Während unsere Mädls dies meist ohne größere Probleme weggesteckt haben, traten bei unseren Buben oft folgende Komplikationen auf:
- Durchfall
(kommt leider beim Zahnen öfter vor) Katzen bauen sehr schnell ab, wenn Sie Durchfall haben. Sollte starker Durchfall auftreten, der länger als 24 Stunden andauert, ist unbedingt ein Tierarzt aufzusuchen. Bitte bringen Sie auch gleich eine Kotprobe mit zum Tierarzt, nur so kann die Ursache genau bestimmt werden.
- Erhöhte Körpertemperatur / Fieber
Die normale Körpertemperatur bei Katzen liegt zwischen 38,0 °C bis 39,0 °C (beim Menschen zwischen 36 °C bis 37 °C). Bei Fieber sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen um abzuklären was die Ursache dafür ist.
-
Stark geschwollene Backen
(wie bei Mumps…) Es ist möglich, dass ihr Kätzchen während dieser Zeit etwas leidet und schlecht frisst. Außerdem kauen sie auf allem rum.
Nach dem 7. spätestens 8. Lebensmonat sollte der Zahnwechsel abgeschlossen sein. Bei größeren Problemen sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen. Dieser kann auch sehen, ob evtl. ein Milchzahn im Gebiss verblieben ist und gezogen werden muss.
Entwurmung
Jedes Medikament bedeutet eine Belastung für den Körper. Daher empfehlen wir Entwurmungen nur bei Bedarf durchzuführen. Während eine Wohnungskatze nur höchst selten Würmer hat, müssen Freigänger meist öfter im Jahr entwurmt werden. Wir empfehlen immer zuerst eine Kotprobe beim Tierarzt auf Wurmbefall untersuchen zu lassen. Bei Wohnungskatzen genügt es normalerweise 1x pro Jahr den Kot auf Würmer zu untersuchen. Der Tierarzt kann die Wurmarten genau identifizieren und das richtige Medikament bestimmen. Das kostet nicht viel und wenn kein Wurmbefall vorliegt, müssen Sie ihr Kätzchen auch nicht unnötig mit Entwurmungsmitteln belasten.
Impfung
Die Regel sollte, genau wie bei Impfungen an Menschen, lauten: So viel wie nötig, so wenig wie möglich!
Unsere Kitten sind bei Abgabe mindestens Schnupfen/Seuche grundimmunisiert. Bei Freigängern empfehlen wir zusätzlich noch eine Leukose-Schutzimpfung. Sprechen Sie den genauen Impfplan bitte mit ihrem Tierarzt durch.